2008-05-10

Tag/Day 1.2 auf der/on DELPHIN in Hamburg, Germany

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Sorry - but my first blogs were only published in German. Therefore please use a translator service like with Google to get a rough idea what I wrote then. Thanks for understanding.


Moin, moin,

zurück zur Einschiffung...

Von unseren Kabinen (unsere war die 4054) sind wir angenehm überrascht. Nach dem ich ja zuletzt die ISLAND ADVENTURE in Fort Lauderdale gesehen hatte, hatte ich die niedrigsten Erwartungen.

Gründe zur Kritik gab es lediglich, weil im Bad irgendwo ein Geruchsverschluss nicht richtig funktionierte. Aber es war nicht so extrem, wie der Diesel-Geruch auf der BLACK PRINCE. Daher bestand für uns kein Handlungsbedarf.

Am nächsten Morgen ging noch der Fön bei der Benutzung kaputt, aber das kann auch passieren.

Vor allem die größte und angenmste Überraschung: Noch nie war es so ruhig auf einem untersten Passagierdeck wie auf der DELPHIN. Fast Grabesstille... Umso blöder, wenn jemand vom Personal dann meint, dass man um 05.15 Uhr den Kabinengang saugen muss... Grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr...



Sogar eine Klimaanlage, die sich gut regulieren ließ...

Jede Menge Schubladen und Schrankstauflächen...



Body- und Haarshampoo sind im Spender.



Nur die separaten Schlüssel stören ein wenig, wenn man sich eine Bordkarte gewöhnt hat...



Da wir ja nicht alleine reisten, endete unser Rundgang bereits an einer Stelle, bei der es schon etwas zu trinken gab... und dem Shanty-Chor, der jedoch sehr angenehm auftrat und man daher nicht den Eindruck hatte, dass es zuviel war. Eben die richtige Mischung. Hier spielte wohl auch die glückliche Hand des Kreuzfahrtdirektors eine Rolle, der mit seiner Entscheidung, immer mal auch andere zwischendurch auftreten zu lassen, dafür sorgte, dass niemand vorzeitig von Bord sprang...

Nervig fand ich allerdings, dass ich nicht mal mit Kreditkarte zahlen konnte, was mich nun einschränkte, dass ich nicht so viele Runden ausgeben konnte, wie ich wollte. Auch merkte man vom Service-Ablauf, dass er langsamer ist, als wir es gewohnt sind. Hier hätte man vielleicht bei den Temperaturen mehr umsetzen können, wenn die Kellner nicht dazu gezwungen worden wären, eine Barkasse mitzuführen. Irgendwann später entdecke ich noch die Flasche griechisches Mineralwasser, die ich bei Andrej auf der MONA LISA abgestaubt habe...

Zwischendurch führt uns mal unser weg durch das Pazifik-Restaurant, in dem wir uns umsehen.





Als es uns irgendwann draußen doch zu warm wird, ziehen wir uns die Delphin Lounge zurück.



Um 18.00 Uhr ist eigentlich der Empfang des Kapitäns, der allerdings nicht auftaucht, weil er noch auf der Brücke gebraucht wird.

Der Kreuzfahrtdirektor Florian Herzfeld übernimmt daher die Vorstellung der Offiziere und Hostessen.



Um 18.15 Uhr geht es bereits zum Essen. Obwohl es nur eine Tischzeit gibt, habe ich den Eindruck, dass manche wohl für sich selbst Freestyle eingeführt haben, was gelegentlich später den Serviceablauf durcheinander bringt.

Gut ist die Präsentation der wichtigsten Gänge im Eingangsbereich.



Zwischendurch hat sich im Restaurant auch einiges verändert, nach dem es schön eingedeckt wurde:



Der Ablauf ist für uns gewöhnungsbedürftig, da es nur eine Tischzeit gibt.

Mein Eindruck war, dass man dadurch mehr Zeit mitbringen sollte, weil man eben nicht unter Zeitdruck steht, weil niemand von der 2. Tischzeit bereits vor dem Eingang steht.

Insgesamt werden je nach Zählweise sieben Gänge angeboten:

Kalte Vorspeise
Suppe
Warme Vorspeise
Salat
Hauptgericht
Käse
Dessert

Viele Optionen hat man eigentlich nicht:

Es gibt nämlich nur eine kalte Vorspeise, eine Suppe, eine warme Vorspeise, einen Salat und einen Käsegang.

Beim Hauptgericht hat man die Auswahl aus zwei.

Und beim Dessert aus zwei plus einem Früchteteller plus einem Kaffee.

Aber eigentlich hätte ich gar keine weiteren Optionen gebraucht, weil die Gänge sowohl vom Umfang als von der Komposition toll aufeiander abgestimmt sind.

Die Portionen sind genau richtig, um den Gaumen zu beeindrucken, aber nicht um voll zu werden, sondern so dass immer noch Platz für den nächsten Gang ist. Ich fand das alles klasse und ich habe mir auch hinterher die Mühe gemacht es dem Küchenchef Karl Primus und dem Maître d'Hotel Roman Stadler zu sagen.

Es gab:





Das ist eine Persilienessenz mit Tomatenklößchen und Sherry serviert mit Nuss-Foccaciaschnittchen



Das war bloß "geil"!



Perfekt gegart...





Unter einem Käsegang hatte sich mein Kopf etwas anderes vorgestellt, aber mein Magen war auch über diese ungewöhnliche Präsentation eines Bergkäses (korrekt: Gratinierter Bergkäse mit Traubenconfit und gehobelter Sommertrüffel) mehr als erfreut!



Sogar alle Klischees wurden bedient: inkl. Baked-Alaska-Parade.



... und der Inhalt der Eisbombe: kein Stück Wassereis! Perfekt temperiert, dass es die Zunge kitzelt und nicht unangenehm aufschrecken lässt und den Gaumen auf einen Hochgenuss vorbereitet. Entweder sie haben besonders gute künstliche Aromen, die so natürlich schmecken, oder was ich eher vermute: sie haben die hochwertigsten Zutaten gewählt...

Wie es auch hinter genau war - egal! Qualität, Quantität und vor allem Geschmack stimmte.

Was ich wieder erlernen musste, seit meiner LILI MARLEEN-Reise: Der russische Charme ist anders - nicht schlechter oder besser, eben anders. Aber wir hatten doch sehr charmante Kellnerinnen bei uns, die uns geduldig noch mehr brachten, als wir bei den anderen gesehen haben, wieviel toller die Gänge waren, als vorher auf der Speisekarte beschrieben. Wir haben sie ganz schön schuften lassen und sie haben es mit einer Engelsgeduld akzeptiert, obwohl sie ausnahmsweise wieder unter Druck standen, weil ja noch das Mitternachtsbüffet aufgebaut werden musste.

Während die Amerikaner eher darauf achten, dass man Gänge auch parallel servieren kann, wenn beispielsweise nicht alle Gänge von allen bestellt werden, so dass eben jeder immer zeitgleich etwas zu essen hat: durch die einzige Tischzeit besteht dieser Zeitdruck nicht, d. h. im Extremfall kommt zunächst nur die kalte Vorspeise. Wer die nicht bestellt hat, wartet bis zum nächsten Gang. Dann kommt die Suppe für diejenigen, die Suppe bestellt haben. Wer wieder diesen Gang nicht bestellt hat, wartet wieder usw. usw.. Erst beim Hauptgang besteht dann die erste Möglichkeit gemeinsam am Tisch zu essen. Das ist zwar eine Frage persönlicher Präferenzen, aber in diesem Fall mag ich es lieber wie bei den Amis, so dass immer alle etwas zu essen haben und man nicht alleine ißt und alle einen anstarren, und darauf warten, dass man fertig wird...

Wir sind ja noch keine Stammgäste bei Hansa Kreuzfahrten bzw. auf der DELPHIN: Daher haben wir natürlich komplett vergessen, dass es ja eigentlich 1/4 l Hauswein oder Mineralwasser gibt. Wir sehen vereinzeilt, dass wohl Karaffen aufgetragen werden. Aber dadurch, dass sich kein Hinweis am Tisch befindet und der Weinkellner sofort versucht etwas zu "verkaufen" (was wir ja auch verstehen können...), fühle ich mich nachträglich doch ein wenig überrumpelt. Ärgerlich war bloß: es geht nach Preisen, in welcher Reihenfolge am Tisch jemand bedient wird: die teuren Getränke kommen zu erst und werden auch sehr professionell serviert! Ich bekomme jedoch meine Cola Light erst dann, als die anderen schon die halbe Flasche geköpft haben. Auch war es für mich befremdlich, dass das Einsammeln der nicht geöffneten Angebotsweine wichtiger war, als auch mal nach weiteren Bestellungen zu fragen. Ich hätte schon mehr bestellt, wenn wir nicht zwischenzeitlich in Brunsbüttel an der Schleuse angekommen wären.

Gegen 20.00 Uhr errreichen wir Brunsbüttel.



Eine Zeitlang gucken wir zu, aber dann gehen wir doch lieber in die Hansa Grand Lounge um Wencke Myhre zu hören und zu sehen.

In der Grand Lounge lernen wir die maginale Grenzzäune der Kellnerdistrikte kennen. Da wir zu acht sind, benötigen wir eben mehr als einen Tisch. Was wir nicht wissen konnten und erst später im Laufe des abends lernen: Es gibt wohl Exklaven, die über die Gänge geführt werden. Deswegen stehen unsere zwei Tische in zwei Bezirken, wobei allerdings der eine Kellner eigentlich alle Tische auf der anderen Seite des Ganges betreute und nur unseren Tisch jenseits des Ganges. Russen untereinander haben eine leidenschaftliche Art, wohl ihr Land zu verteidigen. Irgendwie fühle ich mich wegen meiner Tischauswahl "schuldig". Obwohl ich kein Wort verstehe, spüre ich jedoch instiktiv, dass es um mich geht. Als ich dann irgendwann dazwischen gehe, und nachfrage, ob es ein Problem gibt, sagt man mir "Kein Problem!" und diskutiert weiter. Ich fühle mich weiter unwohl, weil ich nicht weiss, was ich angerichtet haben sollte. Nun sagt die Kellnerin endlich nach mehreren Minuten, was los ist. Wir ziehen einen Tisch in den Bezirk der Kellnerin weiter, weil wir uns ja nicht durch einen Gang trennen lassen wollten, um vom gleichen Kellner bedient zu werden. Das erregt aber auch die Gemüter des Kellners, weil ich seinen Bezirk verlassen habe...

Sollte ich je im Leben nochmals DELPHIN fahren: Frau Lipa (möge sie in Frieden ruhen...): Ich habe damals die Russisch-Bücher auf dem Gymnasium mitgehen lassen... Ich werde sie wieder rausholen, um meine Russisch-Brocken zu reaktivieren...

Andererseits haben die Russen andere Schwerpunkte als die Asiaten auf den US-Schiffen:

Man steht an der Rezeption und da man nicht jemandem auf die Pelle rücken will, steht man eben mit einem Diskretionsabstand von der Theke entfernt. Das führt aber dazu, dass jeder Mitarbeiter sich an Ihnen vorbeidrängelt, um seine Probleme zu besprechen. Irgendwann als ich doch ganz alleine vor der Rezeption stehe, werde ich wahrgenommen. Man lerne auf einem russischen Schiff, sofort dazwischen gehen!!!

Witzigerweise muss ich mein Anliegen mein Douglas Ward unterschreiben nicht mit dreifacher Durchschrift verbal erläutern... Zwei Stunden später liegt es unterschrieben in meiner Kabine. Weltrekord.

Alles eine Frage der Gewöhnung und der persönlichen Schwerpunktbildung... Ich muss noch einiges lernen, wenn ich auf der DELPHIN mitfahren will. Die Amis haben mich einfach schon zu sehr versaut!

Irgendwann überlege ich mir jedoch im Grenzkrieg eine Berliner Mauer, damit die Grenzziehung auch anderen klar wird. Mir tut nämlich die Familie leid, die sich an unseren alten Tisch gesetzt hat! Sie orientiert sich immer zur falschen Kellnerin, die sie natürlich nicht beachtet, weil es eine Enklave ihres Bedienungsareals ist... Ich hätte einen US-Hubschrauber mitführen sollen: Wurden nicht früher die Steinstücker in Berlin auch so während des kalten Krieges versorgt??? Keine Sorge, sie sind nicht verdurstet. Der zuständige Kellner hat seine Exklave gut im Griff!!! Ansonsten sehr humane Preise!!! Gefällt mir!!! Cola 1.80 EUR. 1 l Wasser 2.50 EUR.

Nun ist es endlich so weit:

Wencke Myhre kommt und legt los, als ob sie Tina Turner, Bette Midler und Cher in einer Person wäre.

Die Stimmung kocht über, vor allem, weil sie es schafft, jeden zu erreichen.

Vor allem sie geht klasse auf das Publikum ein und es macht Spaß.



Und obwohl der Kreuzfahrtdirektor extra darauf hinweist, dass man nicht in die Gänge rennen soll, um zu fotografieren... Es gibt doch immer welche, die es tun. Wencky Myhre nimmt das aber selbst in die Hand und ein Passagier, der sonst nur ARD und ZDF guckt und somit in der 1. Reihe sitzt, wird mehrfach unfreiwillig ins Rampenlicht geführt, sobald er seine Kamera zückt...

Der Abend endet mit zwei Zugaben.

Weil ich eben Bette Midler mag, freue ich mich sehr über The Glory of Love (original aus dem Film: Rat mal, wer zum Essen kommt mit Katherine Hepburn und Spencer Tracey und später nochmals verwendet in Freundinnen mit Bette Midler).



Man kann sich gerne Autogramme geben lassen, aber wir beschließen lieber uns das Mitternachtsbüffet zu fotografieren.

















Nur für das Protokoll:

Diese Bilder haben wir am 10.05.2008 auf der 1-Nacht-Mini-Cruise auf der DELPHIN gemacht.

Sie wurden nicht auf der CENTURY bzw. QUEEN ELIZABETH 2 gemacht, weil so etwas überhaupt nicht angeboten wurde... Dort hätten wir es aber viel eher erwartet.

Nochmals für das Protokoll:

Zum allerersten Mal essen wir auch etwas vom Mitternachtsbüffet!!! Sonst haben wir immer nur geguckt und fotografiert.

Aufgrund der Müdigkeit beschließe ich: heute Abend gibt es kein nächtliches Herumstreunen...

Mathias K. hat Pech, dass er sich selbst mit Orangensaft und Kaffee versorgen muss. Und eigentlich hat er ja nur mit die-zwee den Termin ausgemacht... also gute Nacht...

Bevor ich jedoch einschlafe, frage ich mich, ob das Budget von 119,00 EUR nicht schon längst aufgebraucht ist...

Werden wir morgen früh überhaupt nicht durchgeschleust, weil zunächst die Außenstände der Wasserdirektion beglichen werden müssen???

Gibt zum Frühstück nur noch trocken Brot und Wasser???

Wenn die schon so gut auf einer 1/2-Nacht sind... wie gut müssen die erst bei einer Weltreise sein... Ein Ziel haben sie schon mal erreicht: Ich will mehr!

Mit diesen Gedanken begebe ich mich zur Nachtruhe...

HeinBloed

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