2008-04-11

Tag/Day 2 auf der/on BLACK PRINCE in Belfast, Northern Ireland (anstatt/instead of Douglas, Isle of Man)

Sorry - but my first blogs were only published in German. Therefore please use a translator service like with Google to get a rough idea what I wrote then. Thanks for understanding.


Ausnahmsweise schlafe ich für meine Verhältnisse lange. Trotzdem: gegen 05.30 Uhr hält mich nichts mehr und ich fange an die Bilder zu bearbeiten.

Obwohl wir eine Außenkabine haben. Großartig rausgeguckt haben wir noch nicht, zu mal es draußen dunkel ist. Es hört sich so an, als ob etwas passiert. Geht der Anker gerade runter???

Nun nach wenigen Minuten geht es jedoch weiter. Also unbekanntes Geräusch. Wir fahren weiter und Bruno hat den Eindruck, dass wir die ganze Zeit die Insel umrunden.

Beim Frühstück werden wir aufgeklärt und eine Erfahrung reicher:

Douglas auf Isle of Man wird leider wegen der Wetterlage nicht angefahren. Stattdessen wird ein Ersatzhalt in Belfast angeboten. Da waren wir jedoch vor neun Monaten schon, so dass wir etwas enttäuscht sind. Die Kosten des Ausfluges werden dem Bordkonto gutgeschrieben.

Übrigens war das Frühstück mal wieder absolut lecker. Normalerweise bin ich kein großer Freund von Brötchen usw., aber hier konnte ich wieder nicht nein sagen.

Schade, dass wir es nicht eher wussten, sonst wären wir noch ein wenig im Bett geblieben, statt schon zu frühstücken... Wir sind ja nur so früh im Restaurant, weil wir ja um 08.30 Uhr in der Lounge sein sollten, um am Ausflug teilzunehmen. Es wird angekündigt, dass es neues improvisiertes Programm geben soll.







Belfast laufen wir erst um 13.00 Uhr an.

Irgendwie gelingt es dem Cruise Director allerdings nicht so recht, den Ablauf so spontan zu ändern und das Programm auf einen halben Seetag anzupassen. So öffnen die Bars alle erst um 10.00 Uhr. Auch der Fotograf öffnet erst um 10.00 Uhr bei dem ich gerne ein paar Bilder von der letzten Reise von Kapitän Thommessen und Oscar und seiner Crew machen lassen will.

Wir treffen Agnes und John wieder, die uns von ihrer Reise auf der VAN GOGH erzählen. Auf Aruba erfuhren sie von der Insolvenz von Travelscope, aber das war sowieso ihre letzte Station bevor es zurück nach UK ging. Deswegen haben sie Glück im Unglück gehabt. Ihnen wurde vom Insolvenzverwalter noch das Angebot gemacht zum Preis von 2-für-1 die nächste Weltreise mitzumachen, die ja dierekt am 04.01.2009 begann und vor wenigen Tagen mit etwas Verspätung in Falmouth endete. John erzählte uns, dass erstaunlich viele an Bord dieses Angebot angenommen haben und kurzerhand an Bord geblieben sind. Was etwas witzig ist: als ich damals in Singapur die VAN GOGH fotografiert habe, waren John und Agnes genau unter mir auf der VAN GOGH. Über meine Bilder für ihr Fotoalbum haben sie sich daher sehr gefreut.





Wir waren ja schon in Belfast, so lassen wir uns mit dem Landgang Zeit. Ausflüge konnten keine organisiert werden, aber einen kostenlosen Shuttle haben sie noch geschafft zu organisieren. Auch haben sie es geschafft, so kurzfristig jemandem vom Belfast Welcome Center an Bord zu bekommen, die am Ausgang Stadtpläne und Reiseführer verteilt. Als die Ansage kommt, dass im Moment alle Busse voll sind, ist das wohl der richtige Zeitpunkt, um Mittagessen zu gehen.







Die Suppen werden am Platz serviert und so kommen wir in den Genuss unserer ersten ungarischen Gulaschsuppe, die von einem asiatischen Koch für den britschen Gaumen gekocht wurde. Sie war richtig lecker... und die Nachwürze sorgte für eines: für den Rest des Tages hatten wir keine Halsschmerzen mehr bzw. hätten wir garantiert keine mehr bekommen und obwohl wir keine Freunde des Eiswassers sind: So schnell musste unser Kellner das Glas noch nicht nachfüllen.



Gegen 14.15 Uhr sind auch wir unterwegs. Zunächst geht es zum Belfast Welcome Center, in dem ich die Bilder mal für Tag 1 am Hot Spot übertrage. Eine Fahrt mit dem HoHo-Bus kostet 12 GBP im offenen Doppeldecker, wozu wir allerdings keine Lust hatten. Eine Rückfahrt zum Cruise Terminal kostet wieder 6 GBP, wenn wir keine Lust haben auf den kostenlosen Shuttle zu warten und uns um die letzten Plätze zu prügeln. Macht 30 GBP und dafür hatten uns die Mitarbeiterinnen des Belfast Welcome Centers erzählt, können wir auch auch individuelle Taxi-Tour durch die Krisenviertel des nordirischen Bürgerkrieges haben. Wir buchen das Taxi, das "gleich" kommen soll. Ich Blödmann habe natürlich vergessen, dass "gleich" in Nordirland nicht gleich heißt und hetze vergeblich auf die Straße runter. Wir warten noch ca. 20 Minuten, bis dass dann das Taxi kommt.

Es kommt ein netter Taxifahrer mit einem Rollstuhltaxi, so dass wir zwar viel Platz haben aber nur was sehen können, wenn wir uns in die Sitze reinlümmeln.

Wir sind im 21. Jahrhundert und immer noch müssen Kirchen und Kapellen im "falschen" Viertel mit hohen Mauern geschützt werden oder Straßen, die früher Menschen miteinander verbanden, sind Sackgassen, die durch Mauern, Stacheldraht, Zäune, Tore getrennt sind. Unglaublich aber wahr.

Diese sog. Murals gibt es auf beiden Seiten, sowohl bei den Katholiken als wie auch hier bei den Protestanten:



Die friedliche Koexistenz mit Meinungsäußerungen beider Konfessionen wird zum Glück nicht durch Gegenparolen wie bei den Flamen und Wallonen in Belgien gestört. Auch gibt es keine respektlosen Graffiti-Sprayer, die diese politisch-motivierten Kunstwerke "angreifen". Sie bekämen es auch auch mit der "Mafia" zu tun. Früher Untergrundarmeen u. ä. sind es heute die "Mafiosi" von heute, wie uns unser Taxifahrer erläutert.

Unsere Fahrt führt uns durch verkehrsberuhigte Wohngebiete, bei denen die Straße einfach durch so eine Mauer wieder getrennt wurde. Die zugemauerten Fenster erinnern an die Bernauer Straße in Berlin - nur die wurden nicht freiwillig zugemauert:



Im Stadtteil Shankhill führt uns unser Fahrer zu dieser Oase der Stille und des Friedens



Es stellt den Wendepunkt der Krieges und des Friedens dar. Damals wurde der Höhepunkt der Kämpfe erreicht, als viele Zivilisten (vor allem Frauen und Kinder) bei einem Bombenattentat getötet wurden: hier hatten dann viele die Lust weiter am Kämpfen verloren. Zum Gedenken an diese Opfer wurde dieser kleine Park angelegt. Neben der Sonne und der Ruhe, machte vor allem der Duft der vielen Blumen diesen Ort für uns unvergesslich.

Direkt gegenüber ist das Lokal "Berlin".



Die Fenster sind eingegittert und auch die Läden haben keine Überlebenschance, wenn sie nicht an die Mafia zahlen.



Wenige Meter weiter werden wir zu dieser Straße geführt, das das katholische von dem protestantischen Wohngebiet trennt. Die Mauer dürfte genauso hoch wie in Berlin gewesen sein. Aber den Menschen hier war es nicht hoch genug, so dass diese "Aufsätze" noch nachträglich aufgebaut wurden. Neubaugebiete auf der anderen Seite entstehen auch nur hinter dem Zaun:



Um von einem Teil in den anderen zu kommen, müssen wir auch noch heute bestimmte Tore passieren, die abends verschlossen und morgens wieder eröffnet werden.

So heitert am Schluss der Tour zumindest dieses Schild wieder unsere Laune ein wenig:



Das öffentliche Saufen ist in Belfast unter Strafe gestellt.

Wir haben Glück als wir wieder ankommen. Letztmalig scheint die Sonne, so dass wir endlich mal unsere BLACK PRINCE von ihrer schönen Seite sehen:





Als wir die Lage unserer Kabine finden, sind wir doch über unsere Lage etwas erstaunt.

Es gibt nur einen Kapitänsempfang mit allen Gästen. John und Agnes fordern uns auf, uns zu denen und deren Freunden zu setzen. Sie sind vollkommen satt, so überlassen sie uns alle Canapes als Appetithäppchen:





Natürlich hat Kapitän Thommessen sich nicht nehmen lassen, wieder selbst zu spielen.

Wir müssen dann zum Dinner:





Bei der "Parsnip"-Suppe, die im positiven Sinne nach Krankenhaus schmeckt und mich an meine Kindheit erinnert, haben wir bislang noch nicht herausbekommen, was es ist. Aber vielleicht hat ja von euch einer eine Idee. Für mich schmeckt das irgendwie wie Steckrübe.

Ich nehme kaltes Hühnchen, aber auch hier merkt man, dass der Koch Asiate ist oder man wollte mir als Asiaten einen großen Gefallen tun und hat deswegen die Knochen drangelassen... Grrrr....





Dafür hat das Schwarze Johannisbeer-Sorbet wieder alles entschädigt.

Am Ausgang gab es mal wieder diese selbstgemachten Pralinen. Die grüne Masse ist übrigens Marzipan.





Und hier sieht man den Gegenwert für ein Geburtstagsarrangement.

Wir sind nun doch sehr müde und auf den Comedian können wir verzichten. Agnes und John, denen wir begegnen, sagen uns, dass wir keine Chance gehabt hätten, etwas zu verstehen.

Nur leider können wir noch nicht sofort schlafen gehen, weil uns leider eine böse Überrasschung erwartet.

Unsere Kabine riecht total nach Diesel, als wir sie betreten. Ursächlich kommt der Geruch wohl aus dem Bad. Wir gehen zur Rezeption, die auch sofort jemand schickt und tatsächlich bessert sich die Situation, weil ein Bordingenieur vorbeikommt und uns erklärt, dass etwas im Maschinenraum undicht ist. Auch muss es wohl etwas mit dem Rätsel in unserer Kabine (Wir wissen es immer noch nicht...) und evtl. auch mit der Lage zwischen den zwei Lüftungsschlitzen zu tun haben.

Wir gehen noch mal ein paar Minuten aus der Kabine raus, damit der Geruch abzieht und als wir wiederkommen ist der Geruch nur noch minimal vorhanden. Also hatte ich mir gestern Abend nichts eingebildet.

Da wir nun heute erfahren haben, dass die Temperatur nur außerhalb der Kabine von der Rezeption geregelt werden kann und wir uns aussuchen müssen: kalt oder warm, wobei man uns hinweist, dass unsere Nachbarn wohl die Nacht zuvor die Regulierung der Temperatur wieder zurückgenommen haben, weil es zu warm war, um dabei zu schlafen - und weil es uns im Laufe der Nacht alles zu kalt wird (nicht so schlimm wie auf der CENTURY) - und weil wir nur den Luftzug regulieren können, beschließen wir doch schweren Herzens, dass wir wohl das nächste Mal ein anderes Schiff aus der Fred Olsen-Flotte ausprobieren müssen.

Schade, nun merken wir eben doch, dass man jetzt wohl langsam anfängt, nur noch die notwendigsten Investitionen zu tätigen und dass diese Situation sich auch nicht mehr verbessern wird. Unsere Entscheidung wird uns sowieso erleichtert, da es Mini-Cruise mäßig 2009/10 nur Dublin bzw. Belfast angeboten werden. Isle of Man ist dieses Mal nicht dabei. Auch der Kanal von Korinth, der uns ja sehr reizt, wird ebenfalls 2009/10 nicht angeboten. Man hat wohl noch selbst genug von griechischen Lotsen. Zumal die BLACK PRINCE ja nur Fahrten ab UK anbietet, so dass es doch zu einer sehr langen Reise gekommen wäre, um den Kanal von Korinth zu befahren.

Also wird unser zuvor gefasstes Interesse die BOUDICCA im Rahmen einer Minicruise von Leith (Edinburgh) über Lerwick (Shetland-Inseln) - Bergen nach Newcastle kennezulernen gefestigt. Wir werden sie bei einem guten Angebot entsprechend buchen.

Auch wir werden wir unsere Mini-Cruise Saison 2008 ergänzen: Heute sind die Preise für die NCL-Mini-Cruises auf dem UK-Markt (NICHT IN WIESBADEN) um etwa 45% gefallen. Wir wären bescheuert, wenn wir nicht die Chance nutzen, auf die NORWEGIAN JEWEL noch zu gehen und sie auch noch für einen Appel und ein Ei kennenzulernen. So kennen wir dann im September hoffentlich alle vier Schwestern: NORWEGIAN JEWEL, JADE, PEARL und GEM.

Spätens wegen SOLAS 2010 hätten wir sowieso nicht mehr mit der BLACK PRINCE fahren können - irgendwann hätten wir einen Nachfolger gebraucht, wenn wir auch weiterhin mit Fred Olsen fahren wollen: und das würden auf jeden Fall gerne.

In diesem Sinne:

Auf nach Dublin, falls wir es anlaufen.

HeinBloed

1 comment:

  1. Lieber Tien,
    Parsnips sind nichts anderes als Pastinaken, also Steckrüben.
    Grüße aus Schiff
    Uwe

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